Frisch, fruchtig, Sommerweine
An heissen Tagen bringen Sommerweine mit dezenter Säure eine angenehme Frische an den Gaumen, verführen mit fruchtigen Noten und überraschen mit Komplexität.
Die Sonne lacht, ein Blätterdach spendet herrlichen Schatten, ein feiner Wein würde den Moment vollenden. Man könnte wohl kaum von Weinkultur sprechen, hätte sie in ihrer jahrhundertelangen Geschichte für solche Situationen nicht ein passendes Angebot kreiert: Sommerweine. Sie sind meist noch jung, fruchtiger und haben vergleichsweise wenig Alkohol. Das hat seine Gründe.
Welcher Wein bei warmem Wetter?
Der Genuss im Freien stellt besondere Anforderungen an einen Wein. Die frische Luft und die vielen Sinneseindrücke stehen den zart duftenden Noten eines Weins oftmals im Wege. Daher ist es wichtig, Weine mit einem kräftigen Fruchtkörper zu wählen. Hinzu kommt, dass an warmen Tagen der Alkohol schneller zu Kopf steigt – man also gerne zu leichteren Weinen greift. Der Alkohol dient jedoch als Geschmacksträger. Um das zu kompensieren, sind auch hier Weine mit einem kräftig fruchtigen Aroma die Lösung. Kurz: Der perfekte Sommerwein sollte zwar leicht, aber nicht einfach sein.
Frucht und Frische – das macht einen Sommerwein aus. Unabhängig von seiner Farbe. Beides findet man am besten in jungen Weinen, die nicht mehr als zwei bis drei Jahre gelagert werden. In den ersten Jahren kommen die Fruchtaromen am deutlichsten zur Geltung. Und die sortentypische Aromatik tritt in ein «befruchtendes» Wechselspiel mit der frischen Fruchtsäure. So, wie man es sich beim Genuss unter freiem Himmel an einem heissen Tag wünscht.
Rosé oder Weiss
Weiss- und Roséweine sind bekanntlich die Klassiker im Sommer. Sie lassen sich gekühlt bestens trinken und bieten so auch eine herrliche Erfrischung. Weisse Weine können besonders durch ihren frischen Charakter und ihre grosse Bandbreite überzeugen.
Langsam tritt aber der Rosé aus seinem Schatten und wird mehr und mehr zum Trendgetränk. Denn er erfreut sowohl das Auge und – dank seiner Kombination aus Frische und dem fülligeren Aroma roter Trauben – auch den Gaumen. Wenn von Rosé die Rede ist, führt kein Weg an der Côte de Provence vorbei. Schöner Nebeneffekt beim Genuss eines idealtypischen Roséweins aus dieser Region: Man spürt die sprichwörtliche französische Leichtigkeit förmlich auf der Zunge.