Versüsst jeden Z'Morge: Schweizer Honig
Er ist ein Klassiker auf dem Frühstückstisch und schmeckt sowohl Kindern als auch Erwachsenen: Honig! Ein echtes Schweizer Original kommt aus dem Hause nectaflor. Wir wollten mehr über den Inhalt der auffälligen gelben Dose wissen.
Sein würzig-süsser Geschmack weckt Kindheitserinnerungen und auch die honiggelbe Dose versprüht den Charme der guten alten Zeit. «Mittlerweile darf man behaupten, dass die gelbe Honigdose so etwas wie Kultstatus erreicht hat und aus der nectaflor Honigwelt nicht mehr wegzudenken ist», sagt Adrian Zurbriggen, Geschäftsbereichsleiter Marketing & Verkauf bei nectaflor. Seit bald einem halben Jahrhundert wird der Schweizer Honig in dieser Dose abgefüllt. Das nectaflor Sortiment umfasst aber noch viele weitere regionale Honig-Sorten. Darunter Bio-Honig in flüssiger und kristalliner Form sowie verschiedene Schweizer Regionalhonige wie Ostschweizer Honig, Miel de Romandie, Miel de l’arc Lémanique, Nordwestschweizer Honig, Jurahonig, Zürcher Honig, Bieler Stadthonig, Tessiner Honig und Bio Tessiner Honig. Dabei stammen nur gut 10 Prozent des nectaflor Honigs aus der Schweiz. Der Rest wird aus Europa und ausgesuchten Ländern Lateinamerikas importiert. «Wir würden gerne mehr Schweizer Honig einkaufen und verarbeiten», versichert Zurbriggen, «aber der weitaus grösste Teil des Honigs unserer einheimischen Imker wird direkt vermarktet.»
Das Unternehmen mit Sitz in Biel ist ein langjähriger Honiglieferant für TopCC. Weit über 500 Schweizer Imker:innen liefern ihren Honig regelmässig an Narimpex. Wie viele davon ihren Honig für den Klassiker in der 500-Gramm-Dose beisteuern, lässt sich nicht pauschal beantworten. «Jede Abfüllung des Schweizer Honigs kann von einigen wenigen bis zu über 40 verschiedenen Imkern stammen», so Zurbriggen. Die von den Imkern eingereichten Proben werden auf ihre Eigenschaften und ihre Qualität hin geprüft. Jede Produktion erhält eine Nummer. So ist die Rückverfolgbarkeit vom Glas bis zu den einzelnen Imker:innen sichergestellt.
Mischen sichert gleichbleibende Qualität
Der Honig wird aus verschiedenen Blüten- und Waldhonigqualitäten «geblendet», was einfach gemischt bedeutet. Das ist vergleichbar mit dem Blending beim Kaffee oder einer Assemblage beim Wein. Denn hinter jedem nectaflor Honig steht eine Rezeptur. Sie legt fest, wie hoch der Anteil der unterschiedlichen Qualitäten (Sorten) im Blend sein soll. Der Grund ist schnell erklärt: Von Jahr zu Jahr schwankt die Schweizer Honigernte. Einmal ist das Klima eher gut für eine üppige Frühjahresernte mit eher helleren Blütenhonigen, das andere Mal ist es eher ein Waldhonigjahr, welches von den Bienen erst im Sommer eingetragen wird und farblich dunkler ausfällt. «Wenn nötig, passen wir die Rezepturen den klimatischen Bedingungen eines Erntejahres an und ändern sie. Diese Flexibilität ermöglicht es uns, das ganze Jahr eine ausgewogene Schweizer Honigqualität abzufüllen.»
Gleichmässiges Kristallisieren
Das Geheimnis der besonders feinen Konsistenz ist ein Verarbeitungsschritt, den nectaflor bei jedem kristallinen Honig durchführt: das Impfen. «Der ‹Impfstoff› ist übrigens nichts anderes als ein besonders feinkristalliner Schweizer Honig, den wir während der Honigaufbereitung in kleinen Mengen dazugeben und anschliessend gleichmässig einrühren», erklärt Zurbriggen und fährt fort: «Rapshonig eignet sich sehr gut für diese Aufgabe.» Die Kristalle des hinzugefügten Impfhonigs bewirken nicht nur, dass die Kristallisation beginnt, sondern auch, dass sie meist feiner und gleichmässiger ausfällt als ohne eine Impfung.
Bevor der Honig ausgeliefert wird, bleibt er für mehrere Wochen in einem Reifelager, damit der Schweizer Honig unter sorgfältiger Überwachung kristallisieren kann. «Verantwortlich dafür ist unser Leiter der Honigaufbereitung und sein Team. Er übernimmt dabei ähnliche Aufgaben wie ein Kellermeister beim Wein.» Die Qualität des kristallinen Endproduktes wird vor der Auslieferung von geschulten Produktionsmitarbeitern bzw. dem QS-Team degustativ beurteilt und freigegeben. Erst wenn der Honig schön ausgereift und kristallisiert ist, wird er verschickt.
Honig-Engpässe 2021
Trockenheit und Hagel führten im Jahr 2021 zu starken Ernteeinbussen. Wie die Ernte 2023 ausfallen wird, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Durch das unbeständige und teils kühle Wetter im Frühjahr geht Zurbriggen aber davon aus, dass zumindest die Frühjahresernte nicht optimal gelaufen ist. Um solchen Schwankungen etwas entgegenzuhalten, fördert nectaflor die regionale Nachwuchs-Imkerei, unter anderem durch die Unterstützung des Lehrbienenstands des Bienenzüchtervereins Seeland in Epsach. «In den vergangenen Jahren konnten wir unseren Lieferantenstamm merklich ausbauen», freut sich Zurbriggen. So wird sichergestellt, dass es das flüssige Gold in der traditionellen honiggelben Dose auch weiterhin zu kaufen gibt.
Flüssig oder Kristallin – was lieben die Schweizer:innen mehr?
Ob ein kristalliner oder flüssiger Honig bevorzugt wird, hängt vor allem vom Verwendungszweck ab. Will man den Honig zum Backen, Kochen oder zum Süssen von Tee, Müesli etc. verwenden, empfiehlt sich flüssiger Honig. Als Brotaufstrich wird der kristalline Honig bevorzugt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten kann das nectaflor Team einen Trend in Richtung Flüssiger Honig erkennen.